
NILS LANDGREN FUNK UNIT
NILS LANDGREN FUNK UNIT

Bild: Peter Frank Edwards
Nils Landgren Funk Unit spielen in Erfurt (15. Juli) und in Essen (16. Juli).
Als Nils Landgren 1994 mit seiner Funk Unit an den Start ging, war von vielen die Frage zu hören: Wer braucht schon Funk aus Schweden? Heute, 17 Jahre, zehn Alben und hunderte von Konzerten später, fragt das niemand mehr.
Weil die Antwort klar ist: Wer die heißeste europäische Version dieser unauflösbar mit Soul, Rhythm and Blues und Jazz verbundenen Musik hören will, der kommt an dieser Band nicht vorbei. Selbst die Pioniere, Godfathers und Granden der Szene ließen sich überzeugen: Ob James Browns musikalische Masterminds Maceo Parker und Fred Wesley, ob Ray Parker jr. und Joe Sample von den Crusaders, sie alle machten schon bei der Funk Unit mit.
Diesmal wir die Kerntruppe der Funk Unit zu hören sein. Eine verschworene Gemeinschaft, zu der neben Landgren von Anfang an Magnum Coltrane Price am Bass gehört, der hier auch als Produzent auftritt. Und zu der nach und nach Jonas Wall am Tenorsaxofon, Andy Pfeiler an der Gitarre, Petter Bergander an den Keyboards sowie Robert Ikiz am Schlagzeug dazu gestoßen sind.
Was sie eint, drückt am besten der Titel des neuen Albums aus: ›Funk is my Religion‹. Die Verehrung der großen Vorbilder*innen in Kombination mit den eigenen, persönlichen, europäischen Qualitäten – das ist das Geheimnis, warum die Nils Landgren Funk Unit eine der erfolgreichsten und langlebigsten Funkbands ist.
Bei der Funk Unit ist alles Teamarbeit – Auf der Bühne und beim Komponieren
Alles, was Funk ausmacht, und mehr findet sich dementsprechend auch auf ›Funk is my Religion‹. Das beginnt mit dem warmen Soul des Openers ›Amanda‹, in dem ein softes Keyboard, ein weicher Bläsersatz und ein träumerisches Posaunen-Solo die Akzente setzen. Wird bei ›Anyway You Want It‹ zu immer noch ruhigem, aber knallhartem Funk.
Beschleunigt rasant auf ›See Ya in Court‹, pendelt sich mit dem Titeltrack in federnden Groove ein und zeigt auf ›ES in Memoriam‹ auch mal die melancholisch, bluesige Seite. Klassischer, pechschwarzer und gospeliger Synkopen-Funk zum Mitsingen und Mitwippen ist mit ›Doing It for the People‹ ebenso vertreten wie ein an James Brown erinnernder Reißer (›Play Funk‹), ein jazziges Solistenstück, (›Brand New Funk‹) und die überschäumende finale Hymne.
Das meiste mit charakteristischen Basslines, vieles im Wechsel- und Chorgesang, alles im Teamwork. Auch die zehn Kompositionen teilten sich Landgren, Price, Pfeiler und Wall auf.