John McLaughlin
Bild: Alessio Belloni
Legende ist ein bereits sehr überstrapaziertes Wort. Geht man alelrdings von der ursprünglichen Bedeutung des Wortes aus, nämlich »das, was zu lesen ist,« handelt es sich dabei um fantastische Geschichten, die man sich und der Welt über große Persönlichkeiten und, ja, oft »Heilige«“ erzählt. Solche sagenhaften Anekdoten und Erzählungen historischen Ausmaßes gibt es ohne Frage über Leben und Wirken des 79-jährigen englischen Gitarristen John McLaughlin. Auch wenn er selbst das in all seiner Bescheidenheit sicherlich abstreiten würde.
Wie kaum ein anderer aber hat der Weltmusiker aus Yorkshire die Musik unserer Zeit geprägt. Beginnend beim Bluesrock seiner Jugend mit Ginger Baker, Georgie Fame oder Brian Auger über seine bahnbrechenden Beiträge zu Tony Williams Fusion-Blaupause ›Lifetime‹. Oder auch an der Seite von Miles Davis, etwa für dessen Album ›Bitches Brew‹. Anschließend weiter über sein eigenes Mahavishnu Orchestra, bis zur engen Zusammenarbeit mit Kolleg*innen wie Carlos Santana oder natürlich Al Di Meola und Paco de Lucia sowie der Indo-Jazz-Fusion von Shakti.
Mit seiner Gruppe ›The 4th Dimension‹ bündelt McLaughlin schließlich all das und noch mehr. Inzwischen ist er nicht nur mit dem Grammy worden sondern zählt darüber hinaus für den Rolling Stone zu den »100 besten Gitarristen der Welt«. Überdies wurde er sieben Mal von der Jazzbibel Downbeat zum »Gitarristen des Jahres« gewählt. Mit ›The 4th Dimension‹ vereint er nun seit gut zehn Jahren die kreative Kraft, die Spielfreude und die kulturelle Offenheit all seiner Erfahrungen zu einer faszinierenden Seltenheit: anspruchsvoller, virtuoser, improvisierter Musik, die vor allem emotional und mitreißend ist.