Branford Marsalis
Bild: Roger Thomas
Branford kam übrigens am 26. August 1960 als ältester Sohn des Pianisten und Musikpädagogen Ellis Marsalis zur Welt. Sein Einstiegsinstrument war die Klarinette, es folgten zudem Alt-, Tenor- und Sopransaxofon, als er als Teenager begann, in lokalen Bands seiner Heimatstadt New Orleans mitzuspielen. Auf dem College wuchs anschließend seine Begeisterung für Jazz und infolgedessen seine musikalischen Qualitäten.
„Ich hatte bereits mit vierzehn angefangen, Pop zu spielen. Da brauchte ich aber noch Stunden, um einen einzigen Song zu lernen“, gab Branford dazu mal in einem Interview zu Protokoll. „Als ich fünfzehn war, ging das in ein paar Minuten, und mit sechzehn konnte ich schließlich Songs mitschreiben, wie sie aus dem Radio kamen. Diese Sachen sind allerdings mit Absicht einfach gehalten. Als ich später neunzehn wurde, hab ich mich deshalb gefragt: Willst du das wirklich dein Leben lang machen? Zum Glück wohnte ich damals mit dem Schlagzeuger Marvin „Smitty“ Smith zusammen, und der hatte zwei Miles-Davis-Platten, „Nefertiti“ und „Miles Smiles“. Als ich die hörte, war mir schließlich klar: Das ist die Musik, die ich spielen will! Das war interessanter, als bloß in einer Funkband im Bläsersatz zu sein.“
Schon bald bekam der „Young Lion“ dann wegweisende, anerkennende Engagements – zuerst beim legendären Trompeter Clark Terry und bald bei Art Blakeys nicht minder legendären Jazz Messengers an der Seite seines jüngeren Bruders Wynton. Mit der Gründung des Wynton Marsalis Quintets avancierten die beiden Brüder später schnell und medienwirksam zu Hoffnungsträgern der damals noch stiefmütterlich behandelten akustischen Jazztradition.